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Liebe auf einer Einbahnstrasse? So erkennst du das Ungleichgewicht in deiner Beziehung

Bianca Trommer

Liebe lebt von Gegenseitigkeit. Doch was, wenn du immer wieder das Gefühl hast, auf einer Einbahnstraße unterwegs zu sein? Eine Beziehung, in der nur du gibst und investierst, kann dich innerlich leer und erschöpft zurücklassen. Aber wie erkennst du das, was macht es mit dir, und wie kannst du einen Weg aus dieser Dynamik finden?

Ein liebevolles Paar
Junges verliebtes Paar

1. Du gibst dein Herz – und spürst dennoch Leere: Der/die ständige Geber(in) in der Beziehung

Du liebst deinen Partner oder deine Partnerin von Herzen, gibst alles, was du kannst, und dennoch spürst du eine tiefe innere Leere. Du fragst dich, ob diese Beziehung wirklich die ist, die du dir immer erträumt hast, oder ob es nur eine romantische Vorstellung war. Gibt es eine perfekte Beziehung überhaupt? Oder solltest du dich vielleicht einfach mit dem zufriedengeben, was da ist, auch wenn du innerlich spürst, dass etwas fehlt?


Du redest dir ein, dankbar zu sein – schließlich ist niemand perfekt. Aber dennoch bleibt da dieser leise Schmerz, diese Traurigkeit. Du verlierst dich in Gedanken darüber, wie es sein könnte: Eine (n) Partnerin/Partner, mit der/dem du dich leicht und unbeschwert fühlst, bei der/dem du dich wirklich fallenlassen kannst. Ein Mensch, bei dem du neue Kraft schöpfst, wenn der Alltag dich fordert. Stattdessen schleicht sich das Gefühl ein, dass ihr nur noch aneinander vorbeiläuft. Die Leichtigkeit ist verschwunden, und was bleibt, ist Routine – ohne Prickeln, ohne Freude.


2. Warnsignale im Alltag: Wenn deine Bemühungen unerwidert bleiben

Vielleicht erkennst du dich in diesen Situationen wieder: Du bist die/der Planerin/Planer. Du machst Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten, kümmerst dich um die Organisation, während dein(e) Partner(in) eher passiv bleibt. „Mach, was du willst, ich bin dabei,“ klingt zunächst freundlich, hinterlässt aber nach und nach das Gefühl, alleine für die Beziehung verantwortlich zu sein. Auch emotionale Unterstützung läuft oft einseitig: Du bist zur Stelle, wenn dein(e) Partner(in) Schwierigkeiten hat, hörst geduldig zu, spendest Trost – doch wenn du selbst jemanden brauchst, ist wenig von dieser Zuwendung übrig.

Oder die Kommunikation bleibt an dir hängen. Liebevolle Nachrichten? Von dir. Aufmerksamkeit? Geht von dir aus. Während von deinem(r) Partner(in) nur spärliche Antworten kommen. Es fühlt sich an, als ob die Beziehung auf deinen Schultern lastet.


3. Tieferliegende Ursachen: Warum du immer der/die Geber(in) bist

Oft liegen die Ursachen für ein solches Beziehungsungleichgewicht tiefer. Vielleicht hast du in früheren Beziehungen, in deiner Kindheit oder sogar von deinen Eltern gelernt, dass du nur dann Liebe verdienst, wenn du gibst. Dieses unbewusste Muster kann dich in Beziehungen zu einem(r) ständigen Geber(in) machen, der/die nur darauf hofft, irgendwann das Gleiche zurückzubekommen.


Beispiel: Svenja wurde als Kind dafür gelobt, wie sehr sie sich für andere einsetzt. Jetzt, in ihrer Beziehung, übernimmt sie automatisch alle Aufgaben – ohne jemals zu hinterfragen, ob sie genauso viel Zuwendung bekommt, wie sie selbst gibt.

Manchmal liegt es aber auch schlicht an der emotionalen Reife des Partners. Menschen, die es gewohnt sind, dass sich immer jemand um sie kümmert, hinterfragen selten, ob sie genug zurückgeben.


4. Was kannst du tun? Klare Schritte aus-Liebe auf einer Einbahnstrasse

Es braucht Mut, sich einzugestehen, dass man in einer Beziehung feststeckt, die nicht auf Augenhöhe ist. Aber der erste Schritt zur Veränderung ist immer das Bewusstsein. Hier sind einige Ansätze:


  • Selbstreflexion: Frage dich ehrlich, warum du in dieser dynamischen Rolle des Gebers verharrst. Glaubst du, du verdienst nur dann Liebe, wenn du dich aufopferst? Fürchtest du die Einsamkeit oder Ablehnung, wenn du weniger gibst?


  • Kommunikation mit Bedacht: Ein Gespräch über deine Gefühle kann helfen, Missverständnisse aufzulösen. Dein Partner oder deine Partnerin weiß vielleicht gar nicht, wie du dich fühlst. Sprich ruhig, aber bestimmt über das Ungleichgewicht, das du spürst, und über das, was du dir wünschst. Achte darauf, dass du ohne Vorwürfe kommunizierst – es geht darum, gehört und verstanden zu werden.


  • Setze klare Grenzen: Es ist wichtig, dich selbst nicht zu verlieren. Du darfst „nein“ sagen. Du darfst für dich selbst einstehen und deine Bedürfnisse formulieren. Wenn du merkst, dass du immer mehr gibst, ohne etwas zurückzubekommen, ist es Zeit, eine Balance herzustellen.


5. Selbstliebe: Wenn das Geben nur noch Kraft raubt

Selbst nach ehrlichen Gesprächen und klaren Grenzen kann es sein, dass sich nichts ändert. Hier liegt die Entscheidung bei dir: Bist du bereit, weiterhin in dieser Rolle zu bleiben, oder ist es Zeit, etwas für dich zu tun? Manchmal bedeutet wahre Liebe auch, loszulassen und dich selbst an die erste Stelle zu setzen.


Die Geschichte von Clara: Der Weg aus der Erschöpfung

Clara war seit 15 Jahren mit ihrem Mann Thomas verheiratet. Zusammen hatten sie zwei Kinder, die sie über alles liebte. Die ersten Jahre ihrer Beziehung waren harmonisch gewesen – sie teilten Träume, lachten viel und bauten gemeinsam ihr Leben auf. Clara hatte immer geglaubt, dass eine starke, liebevolle Beziehung das Fundament einer glücklichen Familie sei. Doch mit der Zeit begann sich das Bild, das sie von ihrer Ehe hatte, zu verändern.

Clara arbeitete Teilzeit, um etwas zum Haushaltseinkommen beizutragen, doch der Großteil ihrer Energie floss in das, was sie zu Hause leistete. Sie kümmerte sich um alles: die Kinder, den Haushalt, den Einkauf, das Kochen, das Putzen, die Organisation von gesellschaftlichen Anlässen und sogar die Freundschaften der Familie. Jeder Tag fühlte sich wie ein unaufhörlicher Kreislauf von Aufgaben an, bei denen sie stets an letzter Stelle stand. Während sie all das tat, verließ sich Thomas darauf, dass sie alles unter Kontrolle hatte. Er arbeitete Vollzeit und war oft erschöpft, sobald er nach Hause kam. Die Couch wurde sein Rückzugsort, und während er dort saß, übernahm Clara die Rolle der Allround-Managerin der Familie.


Anfangs dachte Clara, das sei normal. Sie hatte immer geglaubt, dass es ihre Aufgabe sei, alles zu organisieren, damit ihre Familie funktionierte. Doch mit der Zeit begann sie zu spüren, wie sehr sie sich selbst dabei verlor. Sie war müde, emotional ausgelaugt und fühlte sich allein. Die Zärtlichkeiten, die sie früher ausgetauscht hatten, verblassten. Sie hatte keine Energie mehr, um den ersten Schritt zu machen, und Thomas bemerkte es nicht einmal. Jedes Mal, wenn sie das Thema ansprach, erwiderte er: „Ich verdiene das Geld, das reicht doch. Ich brauche Zeit für mich.“


Clara fühlte sich wie gefangen in einer Spirale der Frustration und Leere. Die Konflikte wurden häufiger, und sie konnte die Hilflosigkeit in sich spüren, die immer größer wurde. Sie liebte Thomas, aber immer mehr fragte sie sich, wo sie selbst in dieser Beziehung geblieben war. Ihre einstige Lebensfreude war einem Gefühl der Erschöpfung und des Unglücklichseins gewichen. Jedes Mal, wenn sie versuchte, mit Thomas über ihre Gefühle zu sprechen, prallten ihre Worte an ihm ab. Für ihn war alles in Ordnung – sie organisierte das Zuhause, und er verdiente das Geld.


Doch Clara konnte diese Leere nicht länger ertragen. Sie spürte, dass sie etwas ändern musste, bevor sie sich selbst ganz verlor. Ein Schlüsselmoment kam, als sie eines Abends allein auf der Terrasse saß. Die Kinder waren im Bett, und das Haus war still. Zum ersten Mal seit langer Zeit erlaubte sie sich, wirklich in sich hineinzuhören. Tränen rannen ihr über die Wangen, während sie die Stille umarmte und sich eingestand, wie sehr sie sich nach einer Veränderung sehnte. Sie erkannte, dass sie vergessen hatte, wer sie war – eine eigenständige, starke Frau, die nicht nur Mutter und Ehefrau war, sondern auch eine Frau mit eigenen Träumen und Bedürfnissen.


Von diesem Moment an begann Clara, kleine Schritte zu unternehmen. Sie begann wieder, Dinge zu tun, die ihr Freude machten – Yoga, Spaziergänge in der Natur, sich mit Freundinnen treffen, die sie lange vernachlässigt hatte. Sie erkannte, dass sie ihre eigene Energie wieder aufladen musste, bevor sie anderen helfen konnte. Sie begann auch, Grenzen zu setzen. Bei Diskussionen mit Thomas blieb sie ruhig, aber bestimmt und forderte mehr Unterstützung ein. Anfangs fiel es ihr schwer, doch sie wusste, dass sie diese Veränderungen für sich selbst brauchte.


Clara entschied sich auch, einen Therapeuten aufzusuchen, um ihre Gefühle zu verarbeiten und Klarheit darüber zu gewinnen, wie sie weitergehen wollte. Der Weg war nicht einfach, doch mit der Zeit begann sie zu spüren, wie sie ihre eigene Kraft zurückgewann. Sie war nicht mehr bereit, nur zu geben, ohne etwas zurückzubekommen. Sie erkannte, dass es wichtig war, in ihrer Beziehung eine neue Balance zu finden – eine, bei der auch ihre Bedürfnisse berücksichtigt wurden.


Mit der Zeit veränderte sich nicht nur Clara, sondern auch die Dynamik zwischen ihr und Thomas. Er begann zu verstehen, dass ihre Beziehung nur dann funktionieren konnte, wenn beide sich gleichermaßen einbrachten. Langsam begann er, mehr Verantwortung zu übernehmen und ihre Bemühungen zu schätzen. Es war ein langer Prozess, doch Clara spürte, dass sie auf dem richtigen Weg war – nicht nur für ihre Familie, sondern vor allem für sich selbst.


Die Geschichte von Manfred: Der Druck, allem gerecht zu werden

Manfred war ein hart arbeitender Mann. Seit vielen Jahren war er das Rückgrat seiner Familie, stets bemüht, für sie zu sorgen. Sein Job war nicht der, den er sich immer erträumt hatte, aber er brachte gutes Geld. Und das war für Manfred das Wichtigste: Sicherheit und Stabilität für seine Familie. Deshalb nahm er Überstunden in Kauf, kämpfte sich durch lange Arbeitstage und versuchte, stets die besten Ergebnisse zu liefern, um Anerkennung im Job zu bekommen. Er fühlte den ständigen Druck, zu performen – sowohl im Beruf als auch zu Hause.


Doch die Erschöpfung war sein ständiger Begleiter. Jeden Abend, wenn er nach Hause kam, fühlte er sich wie ein ausgebrannter Akku. Die langen Stunden im Büro hatten ihn ausgezehrt, und alles, was er sich wünschte, war ein wenig Ruhe, um die Erlebnisse des Tages abzuschütteln. Doch stattdessen wurde er meist von seiner Frau mit Vorwürfen empfangen: „Warum kommst du wieder so spät? Immer muss ich alles alleine machen! Nie bist du da, um mir zu helfen!“


Diese Worte trafen ihn tief. Nicht, weil sie unberechtigt waren, sondern weil er das Gefühl hatte, dass all seine Bemühungen unsichtbar blieben. Alles, was Manfred sah, war, dass er sich Tag für Tag aufopferte, um für die Familie zu sorgen. Er stellte seine eigenen Träume zurück, arbeitete in einem Job, der ihm keine Freude bereitete, und kämpfte sich trotzdem durch – und doch schien es nie genug zu sein.


Mit jedem Vorwurf, den seine Frau äußerte, zog Manfred sich ein Stück weiter zurück. Er wusste, dass sie recht hatte. Er war selten zu Hause, und wenn er da war, hatte er kaum noch Energie, sich um den Haushalt oder die Kinder zu kümmern. Aber was konnte er tun? Seine Arbeit war fordernd, und er fühlte, dass er schon alles gab. Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen, aber der ständige Druck, es allen recht zu machen, lastete schwer auf ihm. Statt die Probleme anzusprechen, begann Manfred, Mauern um sich zu bauen.

Abends, wenn er nach Hause kam, setzte er sich nur noch auf die Couch. Er brauchte diesen Rückzugsort, um den Lärm und die Erwartungen des Tages hinter sich zu lassen. Das ständige Berieseln des Fernsehers half ihm, nicht mehr an all die Dinge zu denken, die ihn belasteten. Doch je stiller er wurde, desto frustrierter wurde seine Frau. Sie fühlte sich nicht gehört, nicht gesehen. Manfred hingegen wollte einfach nur seinen Frieden. Er war müde. Zu müde, um noch mehr Diskussionen zu führen, zu erschöpft, um noch eine weitere Erwartung zu erfüllen.


Die Spannungen in der Ehe wuchsen. Streitereien wurden häufiger, und oft endeten die Abende in Eskalationen. Manfred wollte einfach nur eine kurze Pause von allem – doch statt Ruhe zu finden, sah er sich mit immer mehr Frustration und Vorwürfen konfrontiert. Seine Frau sagte ihm immer wieder, dass sie sich nicht verstanden fühlte. Doch Manfred spürte, dass auch er nicht verstanden wurde. Er opferte doch alles für die Familie, arbeitete in einem Job, den er hasste, nur um für sie da zu sein. Warum schien niemand das zu sehen? Er hatte seine Träume aufgegeben, damit seine Familie in Sicherheit leben konnte, und doch war es nie genug.


An manchen Tagen saß Manfred alleine auf der Couch und dachte darüber nach, wie es anders hätte sein können. Er hatte Träume gehabt, Ziele, die er verfolgt hatte. Doch mit der Verantwortung für seine Familie rückten diese immer weiter in den Hintergrund. Er hatte sich für das Wohl der Familie entschieden, für finanzielle Stabilität. Aber nun fragte er sich: War das der richtige Weg? Er fühlte sich ausgebrannt und leer, und es schien, als würde keiner seine Opfer wirklich bemerken.


Eines Abends, nach einem besonders hitzigen Streit, zog sich Manfred in sich zurück und begann nachzudenken. Ihm wurde klar, dass er genauso wie seine Frau in einer Sackgasse steckte. Beide waren frustriert, beide fühlten sich nicht verstanden. Sie kämpften auf ihre eigene Weise darum, dem anderen zu zeigen, dass sie alles gaben, doch beide vergaßen dabei, auch auf sich selbst zu achten.


Manfred entschloss sich, etwas zu ändern. Nicht nur für seine Familie, sondern auch für sich selbst. Er wusste, dass es Zeit war, offen über seine Gefühle zu sprechen – darüber, wie sehr er sich unter Druck gesetzt fühlte, wie ausgelaugt er war und wie wenig er das Gefühl hatte, dass seine Anstrengungen wertgeschätzt wurden. Aber er musste auch lernen, die Perspektive seiner Frau zu verstehen und nicht nur seine eigenen Herausforderungen in den Vordergrund zu stellen.


Langsam begann er, sich nicht mehr nur auf den Job zu konzentrieren, sondern auch auf das, was im Inneren zählte: die Beziehung zu seiner Familie, zu seiner Frau und zu sich selbst. Er suchte Wege, den Druck zu lindern, indem er das Gespräch suchte und gemeinsam mit seiner Frau Lösungen fand, wie sie die Last besser aufteilen konnten.



Fühlst du dich, wie Manfred oder Clara, gefangen in alten Mustern und Erwartungen? Vielleicht hast du, ohne es zu merken, tief verankerte Glaubenssätze entwickelt, die dich davon abhalten, dein Leben mit Leichtigkeit und Freude zu leben. Diese Überzeugungen können unbewusst dafür sorgen, dass du dich ständig überforderst, andere an erste Stelle setzt und dabei deine eigenen Bedürfnisse vergisst.


Mit RTT® (Rapid Transformational Therapy) kannst du die Wurzeln dieser alten Glaubenssätze aufdecken und sie nachhaltig beseitigen. RTT® geht tief in dein Unterbewusstsein, um genau die Blockaden zu finden, die dich zurückhalten. Es ist möglich, diese negativen Muster zu lösen und durch neue, positive Überzeugungen zu ersetzen, die dich stärken und dir erlauben, dein Leben auf eine erfüllendere Weise zu gestalten.


Warte nicht länger, um die Veränderung zu starten, die du dir wünschst. Buche jetzt eine RTT®-Session und finde heraus, wie du alte Glaubenssätze hinter dir lassen und ein neues Kapitel in deinem Leben aufschlagen kannst – voller Selbstvertrauen, Energie und Ausgeglichenheit."




Fazit: Die Kraft einer ausgeglichenen Liebe

Eine Beziehung, in der die Liebe nur in eine Richtung fließt, kann emotional erschöpfend sein. Doch du hast die Möglichkeit, diese Dynamik zu erkennen und zu verändern – sei es durch offene Gespräche, das Setzen von Grenzen oder die mutige Entscheidung, dich selbst an erste Stelle zu setzen. Du verdienst es, in einer Beziehung zu sein, die dir ebenso viel gibt, wie du bereit bist zu geben.


Blog: Liebe auf einer Einbahnstrasse



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